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  • Watch Online / Je suis une héroïne périphérique (2021)



    Beschreibung: Je suis une héroïne périphérique: Regie: Muriel Montini. Mit Lou Castel, Philippe Loyrette, Muriel Montini, Etienne Zucker. Zu weit rechts, zu weit links, sagt der Mann im Vordergrund mit der Kamera. Muriel Montini ist eine Heldin, denn sie blickt auf ihr Leben zurück, das in ihren Filmen festgehalten ist. Aber weil sie darauf achtete, nicht im Mittelpunkt zu stehen, könnten diese autobiografischen Spuren nun zum Ausgangspunkt für Fiktion, für Selbstfiktion werden. Periphere Heldin. Aber was soll man in der Mitte platzieren? Die Schwärze der vergehenden Zeit, die Nacht, in die wir allzu früh eintreten fürchten, die Freunde und Liebhaber verschlingt, all unsere Lebensgeschichten. Aus den im Laufe der Jahre angehäuften Binsen extrahiert Muriel Montini Erinnerungsfragmente und zeichnet um das dunkle Zentrum herum die Konstellation von verlorener und gefundener Zeit. Gesichter in vollem Licht, Bewegungen im Gegenlicht, Vorhänge wie Leichentücher über Körpern und Bildern, Standbilder, die die Körnung des Films im Staub des Vergessens fixieren. Eine Winterreise über den Ozean der Erinnerung. Die Montage von Bindungen kultiviert die Geheimhaltung: Von den Lebensgeschichten bleibt nur die Intensität, nur die Lebhaftigkeit der Impulse. Das Selbstporträt verbreitet sich durch verliebte Gespräche, in den halb verdeckten Figuren anonymer Passanten, in den Gesichtern oder Schritten anderer Filmheldinnen: Aurore Clément, gefilmt von Akerman, Simone Simon, die sich in eine Katze verwandelt, Domiziana Giordanos Hand, nach der sie ausgestreckt ist ein Mann, der sie am Ende von Nouvelle Vague (Neue Welle) vor dem Ertrinken rettet. „Nur das Kino ermöglicht es Orpheus, sich umzudrehen, ohne Eurydike zu töten.“ Muriel Montinis Film ist eine anschauliche und melancholische Demonstration des Godard-Theorems. (Cyril Neyrat)